Mikorrhiza

Fungi

Was Mykorrhiza ist

Unter den über 100.000 verschiedenen Pilz-Spezies gibt es eine kleine Gruppe, welche unter natürlichen Bedingungen eine Symbiose mit Pflanzenwurzeln eingeht. Diese Co-Existenz zum beiderseitigen  Vorteil wird als Mycorrhiza bezeichnet (Frank, 1885). Etwa 85% aller untersuchten botanischen Spezies können von den scheinbar ubiquitär vorkommenden Mycorrhiza-Pilzen infiziert werden. Von der mycorrhiza-besiedelten Wurzel gehen sehr dünne Pilzfäden (Hyphen) aus, die tief in das Erdreich eindringen und die Wurzeloberfläche auf das bis zu tausendfache vergrößern können. Die so vergrößerte Oberfläche zwischen Pilz und Pflanze führt zu einem extrem vorteilhaften Wasser- und Nährstoffaustausch. Der Pilz verbessert die Verfügbarkeit von Nährstoffen und Wasser für die Pflanze. Der günstige Nebeneffekt ist, dass bodengebundene Nährstoffe und Wasser, die die Pflanze sonst nicht erreichen kann, nutzbar gemacht werden.  Das führt zu einer signifikanten Reduktion an Bewässerungs- und Dünge-Bedarf.

Unter den zahlreichen positiven Effekten für die Pflanze sind:

– Verbessertes Wachstum, verbesserter Ertrag

– Verbesserte Stress-Resistenz, z.B. gegen Erkrankungen, Schädlinge etc.

Im Austausch erhält der Pilz von der Pflanze Kohlenhydrate (Zucker), die er für sein Wachstum benötigt, aber ohne Photosynthese nicht selbst produzieren kann.

Agrarwirtschaftlicher Wert des Produktes:

Die Beimpfung kultivierter Pflanzen mit Mycorrhiza-Pilzen führt zu zahlreichen positiven Effekten. Es gibt hunderte wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die die positiven Effekte bestätigen.

Mycorrhiza-Pilze – ein Wunder der Natur!

Noch immer ein Geheimip unter Bio-Gärtnern – die Mycorrhiza-Pilze.  Sie versorgen Pflanzen mit Nährstoffen und verhelfen ihnen zu größeren Wurzeln.

Was aber ist ein Mycorrhiza-Pilz?

Die Übersetzung von Mycorrhiza ist “Wurzel eines Pilzes”. Es ist ein Pilz, der eine Lebensgemeinschaft – Symbiose – mit seiner Wirtspflanze eingeht. Pilz und Pflanze leben in einer für beide Seiten vorteilhaften Gemeinschaft, sie tauschen Nährstoffe und Wasser aus. Das Aussehen der Mycorrhiza-Pilze ist für die verschiedenen Pflanzenarten sehr unterschiedlich. So wie der Fruchtkörper ein spezielles Organ für die Fortpflanzung eines Pilzes ist, so ist auch das Mycorrhiza ein Organ, das der Pilz als Nährstoffquelle benötigt.

Symbiose zwischen Pflanze und Pilz:

Mycorrhiza ist die Lebensader zwischen Pilz und Pflanzenwurzel, die das Leben für beide Organismen erleichtert.  In er Biologie wir so eine Lebensgemeinschaft als “mycorrhizale Symbiose” bezeichnet. Beide Partner profitieren voneinander: Der Pilz nimmt wertvolle Vitamine und Zucker aus den Wurzelzellen der Pflanze auf, welche er ohne Chlorophyll und Photosynthese nicht selbst produzieren kann.  Die Pflanze erhält im Austausch Wasser und vor allem mineralische Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor von den Pilzfasern. Dre Pilz ist besser als die Pflanze in der Lage, boengebundene Nährstoffe und Wasser aus der Erde zu lösen. Das unterirdische Pilzmyzel waächst mit der Pflanzenwurzel und vergrößert die Wurzeloberfäche drastisch. Das ermöglicht es der Pflanze, größere Bereiche auszunutzen und tiefer in das Erdreich einzudringen. Sie ist besser ernährt und aufgrund dessen resistenter gegen Wettereinflüsse, Pathogene und Schädlinge. Selbst ungünstige Umweltbedingungen wie hohe Salzkonzentrationen und längerdauernde Trockenheit des Bodens werden von Pflanze mit Hilfe des Pilzes besser toleriert.  Ein Test mit Erdbeerpflanzen, die in mycorrhiza- beimpfter Erde anwachsen, zeigt, dass die mycorrhiza-besiedelte Pflanze im Vergleich zu einem sterilen Medium größere Wurzeln hat und deutlich kräftiger ist.

Diese Symbiose funktioniert seit Millionen von Jahren:

In den Zentraleuropäischen Wäldern leben alle Bäume ohne Ausnahme mit Mycorrhiza-Pilzen. Von den sichtbaren Fruchtkörpern, welche als Pilze bekannt sind, gehört mehr als ein Drittel zur Familie der Mycorrhiza-Pilze. Das beinhaltet sowohl essbare Pilze als auch ungenießbare und giftige Exemplare. Wussten Sie, dass Pilze die ältesten Lebewesen auf diesem Planeten sind?

In ungestörter Natur funktioniert die mycorrhizale Symbiose noch ohne menschliche Unterstützung. In gestörtem Boden, auf intensiv kultiviertem Land oder nach Baumaßnahmen ist die Symbiose gestört.  Es kann Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, dauern, bevor sich die mycorrhizale Symbiose regeneriert, wenn das überhaupt möglich ist. In der Bio-Landwirtschaft werden deswegen die Kulturflächen mit Mycorrhiza-Pilzen beimpft, um den Boden zu regenerieren. Es stehen auch verschiedene Mycorrhiza Produkte für Amateur-Gärtner zur Verfügung, welche speziell für verschiedene Pflanzen-Arten entwickelt wurden. AGROMYC®VITAL Mycorrhiza Konzentrat ist der Name unseres Produktes, in dem Impfstoffe von Mycorrhiza-Pilzen an Träger-Materialien fixiert sind und deswegen in hoher Konzentration vorhanden.

Was ist bei der Anwendung von AGROMYC®VITAL Mycorrhiza Konzentrat wichtig?

Wenn Sie sich für die Verwendung unserer AGROMYC®VITAL Mycorrhiza-Pilze entscheiden, gilt das Motto “weniger ist mehr”. Ihre Pflanzen werden weniger Dünger und weniger Wasser benötigen. In den ersten acht Wochen nach ausbringen des Mycorrhiza-Konzentrates sollten sie keine Pflanzenschutzmittel irgendeiner Art verwenden und sicherstellen, dass keine Fungizide in die Erde gelangen. In der Zukunft sollten Sie dann die Verwendung von Düngermitteln um etwa die Hälfte reduzieren. Wenn möglich, sollten Sie ausschließlich Bio-Dünger verwenden.

Die Zurverfügungstellung exzessiv hoher Dosen an Nährstoffen, insbesondere Phosphaten, kann die symbiotischen Effekte der Mycorrhiza beeinträchtigen. Da der Mycorrhiza-Pilz im Gegensatz zum Dünger aber nicht “konsumiert” wird, benötigen Pflanzen im Regelfall nur eine einzige Beimpfung. Wird zu wenig Mycorrhiza-Substrat verwendet, treten die Effekte mit Verzögerung auf, da die Ausbreitung des Mycorrhiza länger dauert. Die Verwendung von zu viel Mycorrhiza richtet dagegen keinen Schaden an, da es ein vollständig biologisches Produkt ist, das völlig ungefährlich für Menschen, Tiere und das Leben im Erboden ist. Findet der Mycorrhiza-Pilz keinen Symbiose-Partner, so stirbt er ab, ohne Boden oder Pflanzen zu gefährden.